Sonntag, 3. Juni 2012

Café Dunkel

Einige von Euch wissen, dass ich mit Kindern und Jugendlichen arbeite, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Eltern leben können. Am Samstag war ich, gemeinsam mit 3 Kollegen, mit 7 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren, im Café Dunkel.

Das war ein beeindruckendes Erlebnis.

45 Minuten in völliger Dunkelheit.

Wir wurden von 2 Gastführerinnen in Empfang genommen. Eine "Sehende" und eine "Nichtsehende". Nach einer gründlichen Einweisung ging es los.
Zuerst mussten wir 3 Vorhänge passieren. Nach dem dritten Vorhang wurde unsere linke Hand auf ein Seil gelegt und an diesem Seil mussten wir uns weitertasten, bis unsere Hand in Empfang genommen und auf einen Stuhl gelegt wurde. Dann konnten wir uns setzen und es hieß warten, bis alle ihren Platz gefunden hatten.
Vor uns auf dem Tisch stand bereits ein Stück Kuchen und als alle Platz genommen hatten, wurden wir nacheinander gefragt was wir trinken möchten. Nachdem alle Getränke verteilt waren und wir es uns schmecken ließen, fing die "Nichtsehende" an uns etwas über ihr Leben in Dunkelheit zu erzählen.

Sie hat die Jugendlichen mit einbezogen und sie gefragt welche Spiele Nichtsehende wohl spielen können.
Es kamen tolle Ideen von den Jugendlichen. Natürlich war auch Fernsehen, Computer und Telefon ein wichtiges Thema, wie das halt so ist in der Altersgruppe. Auch heiraten und Kinder haben und Sport wurde angesprochen.

Zum Schluß wurde langsam Licht, geregelt durch einen Dimmer, gemacht.

Zu erleben wie schnell unsere übrigen Sinne sich auf die Dunkelheit einstellen war schon faszinierend.
Alle Jungs (Mädchen waren nicht dabei) haben sich sehr respektvoll und höflich (das ist nicht immer so) verhalten und wurden von beiden Gastführerinnen sehr gelobt.
Ich habe mich sehr gefreut, dass alle durchgehalten haben.
Das ist schon eine Herausforderung wenn viele Ängste in einem Menschen schlummern.




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